Was zu tun ist, wenn es in Ihrer Lieferkette keine Bauteile mehr gibt?
Wir erleben zurzeit eine erhebliche Marktstörung, die die Versorgung mit Bauteilen und Materialien weltweit beeinträchtigt. Die Nachfrage nach Bauteilen übersteigt in fast allen Bereichen das Angebot. So etwas gab es schon früher in bestimmten Bauteilkategorien, aber noch nie in einem so großen Umfang. Wir haben es mit einer einzigartigen Situation in der Geschichte der globalen Wirtschaft und Elektronik zu tun, mit einer erheblichen Verknappung fast aller Arten von Elektro-, Metall- und Kunststoffteilen. Die Gründe dafür sind klar, aber wie sieht es mit der Lösung aus?
Die Hauptauslöser sind COVID-19 und der Klimawandel
Gehen wir zunächst auf die Gründe dafür ein. Die COVID-19-Pandemie war, wie man sich denken kann, ein wichtiger Faktor für diese Entwicklung. Als alles in China begann, wurden Fabriken geschlossen, um die Menschen dazu zu bringen, Abstand voneinander zu halten. Die Auswirkungen waren zunächst gering, da die weltweite Nachfrage zu Beginn der Pandemie schnell zurückging. Nach einer Weile stieg die Nachfrage nach Elektronik jedoch sprunghaft an. Die Menschen auf der ganzen Welt waren in ihren Häusern eingeschlossen und brauchten dringend Unterhaltung, Arbeitsgeräte und Gadgets.
Das war zum Beispiel auch in der Automobilindustrie der Fall. Die Fabriken begannen, die Produktion zu drosseln, um auf den prognostizierten Nachfragerückgang zu reagieren. Doch das Gegenteil geschah und die Verbraucher wollten mit Elektroautos statt mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Als man dies erkannte, war es zu spät. Das Hochfahren der Produktion dauert einige Zeit und ist nicht von heute auf morgen möglich.
Der zweite wichtige Katalysator ist die globale Erwärmung. Strenger Winter in Texas, Überschwemmungen in Deutschland, Dürre in Taiwan, Waldbrände und Stürme - die Liste lässt sich fortsetzen, und das gilt auch für die Auswirkungen auf die Produktion von Bauteilen.
Kritische Herausforderungen für Hersteller
Gegenwärtig werden stark nachgefragte Bauteile in großen Mengen hergestellt. Das bedeutet, dass Bauteile mit geringer Nachfrage darunter leiden und die Lieferzeiten hierfür weit über 12 Monate betragen können. Die Produktion von Bauteilen beruht auf Vorhersehbarkeit, und die Zulieferer verlassen sich auf vorausschauende Fertigungsstrategien, um den künftigen Bedarf zu decken. Das bedeutet, dass es in naher Zukunft immer schwieriger werden wird, weniger gefragte Bauteile zu beschaffen. Außerdem haben große Käufer mehr Marktmacht und werden weiterhin Vorrang vor kleineren Käufern haben. Es kann sogar zu Situationen kommen, in denen sich größere Käufer einschalten und kleinere Käufer im Wesentlichen beiseite drängen. Selbst wenn der Lieferant gegen vertragliche Vereinbarungen verstößt, sind ihm die daraus entstehenden Vorteile die Sanktionen eines Vertragsbruchs durchaus wert.
Tritt der oben beschriebene Fall ein, hat dies für den kleineren Hersteller im besten Fall eine erhebliche Verzögerung bei der Markteinführung oder im schlimmsten Fall die Geschäftsaufgabe zur Folge. Und das alles wegen eines kleinen Bauteils, das jedoch für sein Produkt entscheidend ist.
Lösungen für die Verknappung von Bauteilen
Glücklicherweise ist nicht alles düster, denn es gibt Lösungen für diese Herausforderung. Es ist wichtig, bereits zu Beginn der Produktentwicklung eine solide Beschaffungsstrategie zu haben. Wenn ein Lieferant nicht in der Lage ist, Bauteile zu liefern, muss es eine andere Möglichkeit geben, die kritischen Bauteile zu beschaffen. Dies wird als Second-Sourcing bezeichnet und ist unter erfolgreichen Herstellern bereits eine bewährte Praxis. Eine andere Möglichkeit, dem Mangel an Bauteilen zu begegnen, besteht darin, das Produkt mit Bauteilen zu gestalten, die besser verfügbar sind. All dies erfordert einen Notfallplan, den ein Ingenieurbüro wie Etteplan erstellen kann.
Der Component-Engineer-Service von Etteplan kann Ihnen helfen, die Bauteil-Knappheit zu bewältigen
Mit dem Component-Engineer-Service von Etteplan können wir Ihnen bei einem Mangel an Bauteilen auf drei Arten helfen: mit einer bauteil-basierten Risikoanalyse, Second-Sourcing und dem Redesign Ihres Produkts. Mit Hilfe einer bauteilbasierten Risikoanalyse kann unser Bauteilingenieur die Risiken im Zusammenhang mit der Beschaffung der von Ihnen benötigten Bauteile bewerten. Dazu wird Ihr Teilekatalog mit Bauteildatenbanken abgeglichen, um den Versorgungsgrad für die verschiedenen Bauteile zu ermitteln und jedem Bauteil Risikowerte zuzuordnen. Wann immer es möglich ist, werden für neue Bauteile Second-Source-Lieferanten gesucht, um die Verfügbarkeit zu gewährleisten und die Verhandlungsposition des Kunden zu verbessern.
Im Falle der Nichtverfügbarkeit schlägt unser Bauteilingenieur alternative Bauteile und Lieferanten vor und findet Ersatz für Ihre kritischen Bauteile auf dem Markt. Wenn der Bauteilmangel so groß ist, dass kein Ersatz verfügbar ist, kann Etteplan Ihnen helfen, Ihr Produkt mit anderen, verfügbaren Bauteilen neu zu entwerfen. Durch die Berücksichtigung aller Eventualitäten kann Etteplan das Risiko eines Bauteilmangels mindern und Ihre Markteinführungszeit verkürzen.