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Virtuelle Kraftwerke und verteilte Energiespeicher: Die neuen Katalysatoren für den Energiemarkt

Auf dem globalen Energiemarkt vollzieht sich ein Paradigmenwechsel hin zu nachhaltigen und dezentralen Lösungen. Eine wichtige Triebkraft für diesen Wandel ist die Nachfrage nach Flexibilitätsdiensten, die für energieintensive Branchen wie die verarbeitende Industrie erhebliche finanzielle Vorteile mit sich bringen.

Energie verbrauchende Industrien werden zunehmend von zwei transformativen Marktlösungen angezogen: Energiespeichertechnologien und Märkte für nachfrageseitige Flexibilität und Management. Beide bieten monetäre Vorteile und verbessern die Teilnahme am Energiemarkt.

Energiespeichertechnologien bieten die Möglichkeit, Energie für die spätere Nutzung zu speichern und so die mit Wind- und Solarenergie verbundenen Schwankungen auszugleichen. Dadurch wird die Zuverlässigkeit des Netzes erhöht. Gleichzeitig können nachfrageseitige Flexibilitäts- und Managementmärkte die Stromnachfragespitzen dämpfen und so das Netz gegen Unterbrechungen stärken.

Die Lösungen können auch im Tandem funktionieren, indem sie die symmetrische Natur der Strommärkte ausnutzen, bei denen die Nutzer Strom vom Netz kaufen und an das Netz weiterverkaufen können. Eine Strategie zur Nutzung dieser aufstrebenden Energiemärkte besteht darin, die Verbrauchszeiten zu ändern. Indem sie den Energieverbrauch während der Spitzenzeiten vermeiden, sparen Fertigungsbetriebe nicht nur Energiekosten, sondern können auch Einnahmen durch nachfrageseitige Flexibilitätsdienste erzielen.

Monetarisierung ungenutzter Vermögenswerte

Der gemeinsame Zugang zur Energiespeicherung ebnet den Weg für weitere finanzielle Gewinne in diesem sich entwickelnden Markt. Nicht ausgelastete Anlagen, wie z. B. unterbrechungsfreie Stromversorgungssysteme (USV) in Industrieanlagen, Wind- und Solarparks, Rechenzentren und großen Geschäftsgebäuden, können an das Stromnetz ausgeliehen werden, wodurch sich die Rentabilität verbessert und die Netzstabilität erhöht.

Überschüssige Energie aus dezentralen Energieressourcen (Distributed Energy Resources - DERs) wie Solarzellen, Windturbinen und Elektrofahrzeugen kann in Batterien oder Wärmespeichern für eine spätere Nutzung gespeichert werden, idealerweise dann, wenn der Markt einen Energieüberschuss aufweist. Durch die Bündelung dieser geografisch verteilten und heterogenen Anlagen in einem virtuellen Kraftwerk (VPP) können die Eigentümer die Märkte für die Flexibilität der Energienachfrage nutzen, ohne ihren Betrieb wesentlich zu stören.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neu entstehenden Energiemärkte - angeregt durch Technologien wie VPPs und dezentrale Energiespeicherung - ein erhebliches Potenzial für die Industrie bieten, um sowohl ihren Energieverbrauch zu optimieren als auch neue Einnahmequellen zu erschließen. Die Industrie kann durch die Teilnahme an diesen Märkten zu einer widerstandsfähigeren, effizienteren und nachhaltigeren Energielandschaft beitragen.